Amari: Lange gewartet und dann mit Vollgas ins Glück
Vorgeschichte
In der Nähe eines Kindergartens wurde der Galgo gefunden, er war ein bisschen ängstlich und wollte sich nicht gleich einfangen lassen, hat sich aber der Tierheimmitarbeiterin angeschlossen und konnte gesichert werden.
Im Tierheim war er zurückhaltend, vorsichtig und bedacht, wobei auch schon mal der Macho durchblitzte. Er kommt gut mit Rüden und Hündinnen zurecht und zeigt sogar bei jungen, ungestümen Hunden bewahrt er die Ruhe und ist geduldig. Kurz gesagt: ein toller Hund, ein wunderbarer Begleiter, der sicher schnell sein Zuhause findet. Falsch gedacht, wobei im Herzen war er bereits bei zwei Menschen, aber es sollte trotzdem lange dauern, bis aus dem Wunsch ihn aufzunehmen Realität wurde.
5 Jahre nach seiner Aufnahme im Tierheim erreichte uns die Anfrage und nach vielen Gesprächen gab es da noch eine Hürde: Eine Verhaltens-originelle Hündin und ein sehr besonderer Hund der bereits in der Familie lebt.
- Würde er mit einem weiteren Rüden zurechtkommen ?
- Gesundheitlich angeschlagen und bedingt dadurch auch mitunter seltsam in seinem Verhalten, war da ein weiterer Hund überhaupt vertretbar ?
Unsere Vorsicht wurde schnell entkräftet, denn Rüde 1 war mit Rüde 2 sehr einverstanden und Amari sollte kommen. Und dann kam Amari und wurde geradezu freundschaftlich von den beiden vorhandenen Galgos begrüßt. Sie liegen zusammen, laufen zusammen, orientieren sich aneinander.
Amari lernt von den beiden anderen, sonst hätte es ja auch ewig gebraucht, bis er das Schlafzimmer entdeckt. So eine weiche Liegewiese, wunderbar.
Und was ist mit dem therapiebedürftigen Galgorüden ? Der blüht auf !
Für die Halterin hat sich ein Herzenswunsch erfüllt und sie teilt ihre Freude mit Bildern und Nachrichten an uns.
Und das sagt die Halterin:
Vor ungefähr 15 Jahren zog der erste PiN Hund bei uns ein.
Unglaublich, wie lange das schon her ist. In den Jahren danach durften wir unser Leben mit 3 weiteren PiN-Hunden teilen. Manche haben uns lange, andere nur für eine kurze Zeit begleitet. Was aber in dieser Zeit beständig war, das war die Begleitung von PiN. Egal zu welcher Zeit egal um was es ging und völlig egal wie oft man die eine gleiche Frage schon gestellt hatte: Dorothea Carls und Gabriele Sauerland waren immer ansprechbar für uns.
Und auch jetzt, als es um die Aufnahme eines weiteren Hundes ging, gab es lange Telefonate, viele gute Tipps und immer auch ein liebes Wort.
Allerdings war es diesmal ein wenig anders:
wir hatten bereits zwei Hunde, von denen einer sehr krank ist und aufgrund dessen manchmal aggressiv auf andere Hunde reagiert. Gerade in dieser speziellen Situation waren die Gespräche, die wir geführt haben – und in denen jede Seite sehr offen kommuniziert hat – extrem hilfreich. Trotz der Bedenken, die wir alle hatten, hat PiN sich entschieden uns einen Hund anzuvertrauen. Dass dieser auch noch mein erklärter „Lieblings“-Kandidat war, sei nur am Rande bemerkt, denn wir hatten unseren Hunden die Entscheidung überlassen, wer bei uns einziehen darf (wer sich dafür interessiert, wie so etwas funktioniert, dem sei die Seite von communicanis ans Herz gelegt. Dort finden sich alle Infos dazu).
Als die Entscheidung gefallen war, bekamen wir jede Menge Informationen. Auch nach mehr als 23 Jahren mit Hunden finde ich es außerordentlich wichtig, sich selbst mal zu hinterfragen und das eigene Verhalten neu zu beurteilen. Gerade dafür sind all diese Informationen sehr, sehr hilfreich, weil vieles von unserem täglichen Tun schon so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass wir nicht einmal ansatzweise noch darüber nachdenken. ABER: es kommt ein neues Lebewesen zu uns, welches NICHTS von unserem Leben kennt! Da ist Achtsamkeit gefordert und öfter auch ein zweiter Blick.
Unser neuer Gefährte ist nun schon 5 Wochen bei uns und alles hat sich wunderbar gefügt. Die Entscheidung war die richtige und hier scheint sich eine echte Männerfreundschaft zu entwickeln. Unser kranker Rüde versteht sich wunderbar mit Amari.
Für mich ist es außerdem wichtig, daß PiN und auch die Spanier weiterhin an Amaris Entwicklung teil haben können. Darum reisen sehr, sehr viele Fotos ins Allgäu und von da aus weiter nach Spanien. Das, finde ich, sind wir den Menschen schuldig, die sich lange Jahre um diese Hunde gekümmert, sie vor Ort gepflegt und für die Ausreise vorbereitet haben. Von hier aus geht ebenfalls ein ganz großer Dank ins Allgäu zu Podenco in Not, für all die investierte Zeit, die Gespräche und die Sicherheit im Notfall immer einen Ansprechpartner zu haben, der einen nach Kräften unterstützt. Mir bleibt nur zu sagen: