Zuhause angekommen
Shajoum ist Daheim !
Vorgeschichte
Jamal wurde gefunden.
– angebunden mit einer Eisenkette. Eine aufmerksame Spaziergängerin entdeckte den Galgorüden und verständigte die Polizei, die ihn befreiten und ins Tierheim brachten.
Dann begann sein langes Warten.
Während einer nach dem anderen seiner Gefährten ein Zuhause fand, blieb Jamal zurück. Er hatte viele Ängste, duckte sich, sobald sich eine Hand näherte, und trug zahlreiche Wunden und Narben an den Pfoten, Beinen und im Halsbereich. Am 9. November 2015 wurde er im Tierheim aufgenommen. Neun lange Jahre musste er auf sein Zuhause warten.
Heute ist er nicht mehr der schüchterne Hund, der sich vor allem fürchtet. Aus Jamal ist ein mutiger Galgo geworden, voller Lebensfreude und Energie.
Hatten wir uns einen Hundesenior vorgestellt, müssen wir das klarstellen: Er sieht sich definitiv nicht als Hundesenior. In seinem neuen Zuhause lebt er mit seinen Menschen und tierischen Gefährten und scheint jeden Tag aufs Neue zu überprüfen, ob das alles wirklich kein Traum ist.
Anfangs traute er sich nicht einmal in seinen Hundekorb. Doch das hielt nicht lange: Nach 24 Stunden saß er bereits auf dem Sofa, und die Sache mit dem Bett wird täglich neu verhandelt.
Der Staubsauger lässt ihn kalt, Hundespielzeug hingegen findet er ausgesprochen spannend. Er ist neugierig, wach und hat auch schon in verschiedenen Büchern geblättert, aber das richtige war noch nicht dabei.
Wie froh wird er sein, dass er nie wieder frieren muss. Jetzt kann er sein Leben in Sicherheit genießen – an der Seite seiner Menschen.
Es gibt noch viel zu lernen, jeden Tag entdeckt er etwas Neues und er lernt schnell. Anfangs war er unsicher, bellte ohne ersichtlichen Grund, doch seine Halterin begegnet ihm mit viel Geduld und Ruhe und Schritt für Schritt gewinnt er Vertrauen.
Jamal reagierte nicht auf seinen Namen und schien manchmal unerreichbar und nicht ansprechbar. Im Tierheim werden die Tiere natürlich nicht ständig beim Namen gerufen, das wäre auch schlichtweg unmöglich, aber vielleicht …sollten wir ihn nach seinem wahren Namen fragen ?
Gesagt, getan und dann geschah etwas Verblüffendes:
Er hat nicht gezögert mitzuteilen, dass der Name Jamal wichtig für ihn war, aber eben nicht sein Name ist. Sein selbstgewählter Name lautet Shajoum.
Er berichtete von seinem Glück jetzt Zuhause zu sein, von der Aufgabe an der Seite seines Menschen, von der Bedeutung des Namens und von einer ganz besonderen Verbindung zu einem, der so ähnlich hiess. Aber das ist eine andere Geschichte.
Zuhause angekommen und erstmal müde von all den Eindrücken.
Der neue Lebensabschnitt kann beginnen !
Gut geschlafen und bereit für das Abenteuer.
♥ Danke an unsere spanischen Tierfreunde, die uns wieder ein Lebewesen anvertraut haben. Auch wenn ein Tierheim nur ein Zuhause auf Zeit sein soll, so entstehen doch Bindungen. Es gibt freiwillige Helfer, die sich um die Tiere kümmern und meistens hat einer von ihnen einen Vierbeiner besonders in sein Herz geschlossen. Die schönste Nachricht ist dennoch ‚dieser Hund wird Zuhause erwartet‘. Alle die sich im Tierheim engagieren, die ihre Freizeit dort verbringen und nicht müde werden sich einzusetzen wissen, kaum ist einer ausgezogen, steht schon der nächste vor der Tür. Wir sind uns bewusst, dass sie sehr viel leisten und es dann nach der Reise ins neue Zuhause an uns liegt, ihnen eine Freude von Bildern und Nachrichten zu machen.
Wir machen uns auch immer wieder bewusst, dass sehr viel Vertrauen in uns und in Sie als neue Halter gesetzt wird, Vertrauen darauf, dass wir gut für den Hund sorgen und sich alle Mühen und Rettungsaktionen gelohnt haben, weil das Happy End jeden Trennungsschmerz vergessen lässt.
Hintergrundinformationen zur Reise
Wie ist das eigentlich…
mit der Reise ? Hintergrundinfos:
einige Wochen vorher > Vorbereitung des Hundes,
d.h. Impfstatus überprüfen und ergänzen, umfassender Labortest, Tierarzt-Check
Vorbereitung der neuen Halter, d.h. umfassende Adoptionsinformationen, alles, was wichtig ist vor und nach der Akunft
einige Tage vor der Reise > Traces Papiere beantragen, Amtstierarzt untersucht den Hund, überprüft die Papiere, stellt ein Gesundheitszeugnis aus, bescheinigt die Reisefähigkeit
2 Tage vorher > Vorbereitung der Box, Reisepapiere ausstellen
der Reisetag beginnt für Mensch und Tier ca. 5 Stunden vor dem geplanten Abflug, konkret:
01:00 Uhr > aufstehen
02:00 Uhr > im Tierheim Box und Hund fertig machen zur Reise
02:30 Uhr > Abfahrt Richtung Flughafen
04:30 Uhr > Ankunft am Flughafen, Papiere vorlegen, Hund anmelden, Ticket bezahlen
06:11 Uhr > Abflug
08:40 Uhr > Ankunft
Während der gesamten Zeit sind alle miteinander verbunden:
Flugpate, Spanier, Halter und PiN-Vorstand. Es findet ein enger Austausch statt, der Hund wird mental begleitet und alle warten dann auf den ersten Anruf der neuen Halter, noch im Auto, bevor es nach Hause geht. Die spanischen Tierfreunde sind erst dann entspannt und wissen: alles ist gut. So eine durchwachte Nacht ist für alle eine Herausforderung, aber immer wieder die schönste Art auf Schlaf zu verzichten. Nach der Ankunft warten wir dann ebenso wie Sie auf die ersten Fotos, lösen das Rätsel auf und freuen uns am Happy End teilhaben zu dürfen.
Rosine gefunden - was bedeutet das eigentlich ? ►
Irgendwann haben wir mal eine Mail verschickt und unsere Mitglieder wissen lassen, dass wir für einen Hund ganz besondere Menschen gefunden haben, die Rosinen im grossen Kuchen sozusagen. Seitdem hat sich das ein wenig selbstständig gemacht und so sind die Rosinenmenschen entstanden.
Wir sind stolz und glücklich, dass es immer wieder gelingt, solche Rosinen zu finden, immerhin gibt es einfachere Wege einen Hund aufzunehmen, mit weniger Fragen und weniger Interesse an seinem neuen Leben. Es gibt unzählige Hunde bei Organisationen, Vereinen, in Kleinanzeigenmärkten und im Internet und wir haben das Glück, dass sich ab und an eine Rosine aus dem Kuchen traut und sagt ‚ja, ich will‘.
Viele unserer Schützlinge müssen lange warten, weil einfach der passende Halter bei den Anfragen nicht dabei ist. Natürlich können Sie jetzt sagen ‚die haben Nerven‚. Ja, haben wir und dazu eine grosse Portion Verantwortungsgefühl und das Wissen, dass unsere spanischen Kooperationspartner gut auf die Tiere achten und mit der Hilfe der Paten und Spender sind sie gut versorgt. Und deshalb denken wir auch nicht, dass ‚Hauptsache raus aus Spanien‘ die Lösung aller Probleme ist. Dazu können Sie mehr an anderer Stelle lesen.
Danke
♥ an die Paten: Kerstin und Anja
Es ist mehr als ein finanzieller Beitrag, den die PatInnen geleistet haben.
Auch mit ihrer positiven Energie begleiten Sie einen Vierbeiner auf seinem Weg.
♥ Danke an den Flugpaten für das sichere nach Hause begleiten.
♥ Danke an unsere Mitglieder und SpenderInnen – für Ihre Unterstützung und Ihren Rückhalt.
♥ Danke an die Adoptantin, die sich für Shajoum, damit erneut für einen PiN Hund entschieden haben.